Hippel

Hippel
Hịppel,
 
1) Ernst von, Rechtslehrer, * Straßburg 28. 9. 1895, ✝ Perscheid (Rhein-Hunsrückkreis) 26. 9. 1984, Sohn von 3), Bruder von 2); war 1929 Professor für Staats- und Verwaltungsrecht in Rostock, 1929-40 in Königsberg (heute Kaliningrad), seit 1940 in Köln; Mitherausgeber der Sammlung der Gesetze des Landes Nordrhein-Westfalen.
 
Werke: Untersuchungen zum Problem des fehlerhaften Staatsakts (1924); Einführung in die Rechtstheorie (1932); Die Krise des Rechtsgedankens (1933); Mensch und Gemeinschaft (1935); Der Bolschewismus und seine Überwindung (1937); Bacon und Goethe als Staatsdenker (1941); Gewaltenteilung im modernen Staat (1948); Geschichte der Staatsphilosophie in Hauptkapiteln, 2 Bände (1955-57); Der Rechtsgedanke in der Geschichte (1955); Allgemeine Staatslehre (1963).
 
 2) Fritz von, Rechtslehrer, * Rostock 28. 4. 1897, ✝ Freiburg im Breisgau 8. 1. 1991, Sohn von 3), Bruder von 1); wurde 1933 Professor für bürgerliches Recht, Zivilprozess und Rechtsphilosophie in Frankfurt am Main, später in Marburg (1941) und in Freiburg im Breisgau (1951). Hippel hat sich v. a. mit Fragen der Rechtsdogmatik im Zivil- und Zivilprozessrecht befasst.
 
Werke: Formalismus und Rechtsdogmatik (1935); Wahrheitspflicht und Aufklärungsrecht der Parteien im Zivilprozeß (1939); Die nationalsozialistische Herrschaftsordnung als Warnung und Lehre (1946); Die Perversion von Rechtsordnungen (1955); Rechtstheorie und Rechtsdogmatik (1964); Ideologie und Wahrheit in der Jurisprudenz. Studien zur Rechts-Methode und zur Rechts-Erkenntnis (1973).
 
 3) Robert von, Strafrechtslehrer, * Königsberg (heute Kaliningrad) 8. 7. 1866, ✝ Göttingen 16. 6. 1951, Vater von 1) und 2); Professor in Straßburg, Rostock und in Göttingen. Er war Schüler F. von Liszts, förderte besonders die Geschichte und Dogmatik des Strafrechts und war an den Anfängen der deutschen Strafrechtsreform führend beteiligt.
 
Werke: Deutsches Strafrecht, 2 Bände (1925-30); Der deutsche Strafprozeß (1941, Nachtrag 1942).
 
 4) Theodor Gottlieb von, Staatsmann und Schriftsteller, * Gerdauen 31. 1. 1741, ✝ Königsberg (heute Kaliningrad) 23. 4. 1796; wurde 1780 zum Mitglied der preußischen Landrechtskommission ernannt, später Bürgermeister von Königsberg, Kriegsrat und Polizeipräsident und 1795 mit der Einführung der preußischen Verwaltung in Danzig betraut; gehörte zum Freundeskreis I. Kants. Hippels literarisches Werk erschien zu seinen Lebzeiten anonym. Die Romane verbinden lyrisch-empfindsame mit philosophisch-lehrhaften und humoristischen Elementen. An L. Sterne geschult, übte er großen Einfluss auf Jean Paul aus. Während das - seinerzeit weit verbreitete - Werk »Über die Ehe« in der ersten Fassung (1774) frauenfeindliche Züge trägt (überarbeitet 1776), plädierte er in dem Traktat »Über die Bürgerliche Verbesserung der Weiber« (1792) für die politische Gleichberechtigung der Frauen.
 
Weitere Werke: Lustspiel: Der Mann nach der Uhr (1766).
 
Romane: Lebensläufe nach aufsteigender Linie (1778-81); Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 2 Bände (1793-94).
 
Ausgabe: Sämmtliche Werke, 14 Bände (1828-38).
 
 
J. Czerny: Sterne, H. u. Jean Paul (1904, Nachdr. 1978);
 M. Greiner: T. G. v. H. (1958);
 T. C. van Stockum: T. G. v. H. u. sein Roman »Lebensläufe nach aufsteigender Linie« (Amsterdam 1959).

Universal-Lexikon. 2012.

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